Jubiläumsjahr 2024 in der LG Hessen
Auch die Zucht hat in Hessen eine lange Tradition. Leider fehlen mir aus der Anfangszeit des Vereins die ersten Zuchtbücher, weshalb ich noch nicht alles nachvollziehen kann. Im Vorspann des DHStB / Auszug DW Jahrgang 1925 ist eine Liste der bis dahin geschützten Zwingernamen enthalten, die 475 Zwinger seit Beginn der Reinzucht enthält. Die Liste enthält 17 Zwinger, die vom Wohnort her dem heutigen Gebiet von Hessen zuzuordnen wären.
Einer der ersten Züchter in Hessen dürfte jedoch Wilhelm Kopp aus Bürgel/Hessen (bei Offenbach) gewesen sein, der mit dem Zwingernamen „vom Bruch“ züchtete.
Seine Zuchthündin war die „Rautl vom Bruch 847 J“, von der die LG Hessen noch alte original Fotos im Archiv hat.
Rautl wurde, ebenso wie ihre Eltern Haidejäger Walhall 821 J und Wachti Walhall 832 J 1908 im DHStB Band J eingetragen, dem ersten Zuchtbuch das für DW zugänglich war. Damals wurden nur erwachsene Hunde eingetragen, die vorher auf Ausstellungen nachgewiesen hatten, dass sie dem Rassebild entsprechen. So wurde die Hündin als „Rautl vom Bruch“ auf den Zuchtnamen ihres Besitzers eingetragen, wie es in der Anfangszeit mehrfach gemacht wurde. Geboren war sie jedoch im Zwinger „von Wachtelstein“ und eine Vollschwester zu Erlkönig von Wachtelstein 851 J und Wanda von Wachtelstein 1737 J, die beide jedoch 2 Jahre jünger waren. Vermutlich fielen 5 Würfe im Zwinger vom Bruch, der letzte 1910.
In der Zwingerliste im DHStB von 1925 ist W.Kopp als verstorben vermerkt.
Auch der erste Schimmelzüchter, Louis Berger, wohnte in Hessen, Haus zur Schanze bei Langenschwalbach im Taunus, was dem heutigen Bad Schwalbach entspricht. Seine erste Zuchthündin, die Stamm-Mutter aller Schimmel, Baby auf der Schanze 1838 L wurde ebenfalls auf den Zuchtnamen des Besitzers eingetragen, die Eltern von einem Züchter aus dem Westerwald sind unbekannter Herkunft. Louis Berger hatte mehrere Würfe, später auch mit Santuzza und Ditti (Tochter und Enkelin von Baby). Der letzte Wurf fiel 1922 aus Titi, einer Urenkelin von Baby.
Im Buch von RF ist der „Schimmel-Berger“ (wie er auch genannt wurde) noch als aktiver Züchter genannt. Lt. der Zwingerliste von 1925 war Louis Berger später nach Vaterstetten bei München verzogen, gezüchtet hat er zu dieser Zeit nicht mehr.
Damals wurden keine kompl. Würfe eingetragen, Wurfgeschwister oft in unterschiedlichen Jahrgängen des DHStB, so dass nicht alle Würfe/Hunde der ersten Züchter nachzuvollziehen sind. Sicher wurden mehr Hunde gezogen als eingetragen. Erst ab den 20er Jahren wurde dazu übergegangen, alle Hunde eines Wurfes komplett mit fortlaufender Nummer einzutragen. Dies hängt aber auch damit zusammen, dass mittlerweile die Eltern (und weitere Vorfahren) bereits eingetragene Hunde waren. Es gab zu dieser Zeit aber immer noch Einzeleintragungen von Hunden aus früheren Jahrgängen, besonders auch dann, wenn Würfe eingetragen werden sollten, deren Eltern noch nicht erfasst waren. Dann wurde nachgeforscht, und die fehlenden Vorfahren wurden nachträglich ebenfalls eingetragen.